Externe Turniere

Verloren in Wolfhagen

Beide Gernsheimer Teams bei den Hessischen Blitzmannschaftsmeisterschaften im Rahmen der Erwartungen – Emery mit fast 80%

Am 11. März 2017 fanden in Bad Emstal-Wolfhagen die diesjährigen Hessischen Blitzmannschaftsmeisterschaften statt. Am Start waren dann am Ende nur 18 Teams, was im wesentlichen der weiten Anfahrt (2h mit Benutzung des Standstreifens im Stau, 2,5h ohne) für alle Teams aus Südhessen geschuldet sein dürfte.

Wir starteten mit der Formation Maxi, Kevin, Uwe und Emery (Gernsheim 1) bzw. Tim R., Tobi K., Anne und Calvin (Gernsheim 2). Für unsere Erste sprang am Ende ein respektabler 6. Rang heraus, also so in etwa da, wo wir auch in den letzten Jahren immer lagen. Mehr wäre durchaus drin gewesen, aber gegen die besseren Mannschaften haben immer nur einer oder zwei von uns was gerissen, so daß wir gegen Favoriten maximal ein 2-2 rausgeholt haben. Topscorer war Emery, der an Brett 4 dank ausgezeichneten 13,5 aus 17 kaum etwas anbrennen ließ. Auch Maxi (11,5/17 – starke Siege gegen Margolin und Cherny) und Kevin (9,5 aus 17 – ebenso ausgezeichnete Siege gegen Sergin oder auch Dubiel mit über 2400 ELO) waren gut in Schuss, während Uwe mit seinen 8/17 nicht komplett zufrieden sein konnte. Ausser einem schönen Sieg gegen einen der vielen Wolfhagener IMs gab es leider nur recht viele weggeworfene Gewinnstellungen trotz teils erheblichem Materialvorteils und indiskutable 2/7 nach der Mittagspause.

Die schachliche Story des Tages kommt heute von Maxi: in kaputter Stellung hielt der Gegner die Uhr an und fragte Maxi, ob dieses genehm sei, damit er sich eine Dame holen könne. Die Höflichkeit in Person willigte Maxi natürlich ein. Der Gegner kam mit Dame in der Hand zurück, stellte seine Uhr wieder an, zieht den Bauern zur Metamorphose durch und drückt die Uhr – und Maxi reklamierte auf unmöglichen Zug. Was war passiert? Maxi hatte trickreich mit seinem letzten Zug Schach gegeben, was der Gegner einfach ignorierte. Sieg für uns!

Für unser Perspektiv-Team Gernsheim 2 ging es vor allem darum Erfahrung zu sammeln, und das ist definitiv gelungen. Platz 17 entspricht ziemlich genau den Erwartungen. Hervorzuheben ist Tobi K., der u.a. den starken Kasselaner Mark Sergin und einen weiteren 2300er schlagen konnte. Alle anderen im Team lagen im wesentlichen innerhalb der Erwartungen. Tim R. spielte trotz starker Erkältung an Brett 1 und hatte einige gute Stellungen mit Plusmaterial u.a. gegen Jan-Christian Schröder, die er leider nicht verwerten konnte. Anne konnte einige 2000er ‚umlegen‘, u.a. den Jungstar Lesny aus Nieder-Brechen. Calvin hatte einen Riesenstart (1,5/3 gegen einen 2000er Schnitt), aber dann ließ irgendwann die Kraft nach. Erwähnenswert ist aber noch ein Remis gegen den Hofheimer Burkart (immerhin auch 2250 schwer).

Die Gastgeber aus Wolfhagen gewannen übrigens dank Ihres knappen Sieges im direkten Vergleich mit Hofheim.

Am Ende standen für 7 von 8 Gernsheimern noch ein Besuch bei den Deutschen Pokalhalbfinals an, die zufälligerweise zeitgleich ein paar Meter weiter stattfanden. Auf dem Weg dorthin merkten wir, dass einer fehlte. Wer und warum wird so einfach nicht verraten, aber nur soviel: Kevin wird sich in Zukunft hüten, noch mal ‚eben schnell auf Toilette‘ zu gehen, während alle Gernsheimer bereits in Gehlaune sind. Hehe. Kevin, wir haben echt erst gemerkt, daß Du nicht dabei bist, als wir schon fast da waren – sorry! Der WhatsApp Verkehr hinterher war durchaus lustig:

‚Ja, ich steh am Rathaus, könnt Ihr mich holen?‘

‚Öhem, wo ist denn das Rathaus?‘

‚Naja, ist ein hohes Gebäude auf dem ‚Rathaus‘ geschrieben steht.‘

Aha!

Es haben übrigens einige GMs nahe der 2700 gespielt. Highlight war wohl den GM Boris Savchenko mal zu sehen. Wenn ihr den noch nicht kennt: das ist der, der im zweiten oder dritten Zug in vollkommen normalen Eröffnungen mal den h-Bauern oder den g-Bauern zwei vorzieht. Relativ bekannt ist v.a. auch die Partie, wo er gegen Nakamura in komplett kaputter Stellung noch Tricks findet und die Partie sogar noch dreht (nur um am Ende durch einen Unmöglichen zu verlieren). Sehr komisch auch das Video, wo Nepo am Brett sitzt, die Uhr drück, Grischuk kommt halbe Minute später, und auf einmal merkt, dass er….naja, schaut es Euch selbst an – witzig!

Details, Einzelauswertungen, Tabelle, etc gibt es auf Homepage von Wolfhagen.

Und ob und wie wir Kevin doch noch wieder gefunden haben, erfahrt Ihr am Freitag wo? Eben, cu im SK.

1 Kommentar zu “Verloren in Wolfhagen

  1. Maximilian Müller

    Kannst Du mal die Links zu den Videos posten?

Kommentare sind geschlossen.