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Abstiegskampf? Doppelsieg in Nied!

So ein Wochenende gab es für uns in der Oberliga noch nie. Zugegeben, es ist auch erst unsere zweite Oberliga-Saison. Dennoch war es sicherlich nicht zu erwarten, dass wir aus der ersten Doppelrunde in Frankfurt-Nied mit 4 (!) Punkten wieder zurückkehren.

Am Samstag ging es gegen unseren Reisepartner aus der Vorsaison – den traditionsreichen SV Wiesbaden. Für Emery und Frank W. rückten Robert und Uwe ins Team – starke Ersatzspieler für die hinteren Bretter.

Insgesamt war es am Ende ein verdienter 5 – 3 Sieg, auch wenn man sagen muss, dass die Partien nicht unbedingt so ausgingen, wie man das vielleicht nach dem Partieverlauf erwartet hatte. So hatte Peter zwischendurch einige Bauern mehr in einer komplizierten Stellung, die der Gegner am Ende durch einen starken Freibauern dann doch mit einigen wirklich starken Zügen für sich entschied. Umgekehrt ließ es bei Robert. Er hatte für die Initiative arg viel ins Geschäft steckt – ähnlich wie in der ersten Runde war die Stellung objektiv sicherlich sehr gut für den Gegner. Aber wie heißt es im Fußball: „DIe individuelle Klasse hat sich durchgesetzt“ 😉

Wieder sehr gut lief es an den vorderen Brettern. Martin konnte ungefährdet einen vollen Punkt einfahren, Tom und Franco lieferten jeweils einen halben Zähler mit, wobei Tom wieder einmal zeigte, dass ihm in Turmendspielen niemand (auch kein IM) etwas vormachen kann. Ich selbst konnte an Brett 1 erneut einen vollen Punkt einfahren, wobei mein Gegner – wie in Runde 1 – auch durchaus mithalf.

Etwas kurios waren die beiden Partien von Frank R. und Uwe. Frank hatte sehr früh durch einen Einschlag mit Lxf2 einen Bauern gewonnen und den gegnerischen König in die Mitte gezwungen. In der Folgezeit konnte jedoch etwas überraschend der Gegner immer weiter Druck aufbauen, bis die Stellung wohl deutlich verloren waren. Frank „schummelte“ sich aber nach sehr starkem Kampf zu einem Dauerschach. Ähnlich ging es Uwe. Uwe positionierte wie immer seine Figuren erst einmal auf den letzten drei eigenen Reihen, bis sich jedoch aufgrund vieler positioneller Schwächen bei dem Gegner ein Spiel auf ein Tor entwickelte. Aber auch Uwe übersah letztlich gute Gegenchancen und so stand Uwe plötzlich mit Dame und Läufer und 2 Bauern gegen Dame und einen Bauern. Fragt mich bitte nicht, wie es Uwe gelungen ist, aber jedenfalls wickelte der Gegner in ein Bauerendspiel ab. Uwe wäre aber nicht Uwe, wenn er locker flockig das wirklich schwere Bauernendspiel (die Engine zeigt an, dass Uwe mehrfach von 6 Königszügen nur einen hat, der Remis hält) remis zu halten.

5 – 3 gegen Wiesbaden. Sensationell, das Soll war damit für das Wochenende schon erfüllt.

Am Sonntag war Frank W. wieder mit dabei, für Emery war wieder Robert mit von der Partie.

Um es vorweg zu nehmen: Das 5,5 – 2,5 war so souverän, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Tom und Martin spielten zwei souveräne Partien – dass Tom natürlich im Turmendspiel gewonnen hat, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden 😉

Peter steuerte ein friedliches Remis bei, während wir an den hinteren beiden Brettern mit 2 schönen Angriffspartien ebenfalls zwei volle Punkte einfahren konnten – bitte fragt mich nicht, wie klar das bei Robert war, aber das mit der individuellen Klasse gilt natürlich auch hier. Die 200/300 DWZ mehr machen halt wohl doch was aus 🙂 Frank W. stand nach etwas kreativer Eröffnung zwar mit einer recht eigenartigen Bauernstruktur da, allerdings hatte er plötzlich derart viele Tempi gewonnen, dass er einen sauberen Angriff spielen konnte, der ihm die Dame gegen Turm und Figur brachte. Der Rest war Technik, die Frank auch gekonnt zu einem schönen Ende der Partie nutzte.

Frank R. und Franco brachten zu dem Erfolg noch einen weiteren halben Punkt ein. Franco musste sich in unbekannter – und sehr taktischer – Eröffnung bewähren, was sehr gut gelang, so dass er letztlich in einer leicht besseren Stellung verblieb. Nach einem Qualitäts-Einsteller seines Gegners wäre wohl ein Sieg drin gewesen, aber den entscheidenden Durchbruch konnte Franco leider nicht finden, so dass es „nur“ beim halben Punkt verblieb. Frank R. hingegen hatte früh viel Raumvorteil und Zeitvorteil erspielt und zwischendrin wenn ich es richtig gesehen habe, auch einen Bauern mehr. Allerdings konnte sein Gegner gut die vorgerückten Bauern angreifen, so dass Frank am Ende mit 2 MInusbauern übrig blieb. Wie schon am Samstag lohnte sich jedoch der gute Kampf und Frank belohnte sich selbst erneut mit einem gehaltenen Endspiel und einem weiteren halben Punkt.

Bei mir selbst gab es nach 2 Auftaktsiegen mit Weiß nun eine Niederlage mit Schwarz. Wie schon im Vorjahr griff ich gegen meinen Gegner wieder in ordentlichen Stellung daneben. An Brett 1 reicht eben ein kleiner Fehler, was dazu führte, dass mein Gegner letztlich schön den vollen Punkt einfahren konnte.

Nach 3 Spielen stehen wir nun 4 Mannschaftspunkten im Mittelfeld der Tabelle. Die beiden Siege waren enorm wichtig im Kampf um dem Klassenerhalt, zumal wir die Teams vom Tabellenende noch kommen, so dass wir nun sehr gute Aussichten haben, die Klasse zu halten.

Damit ist die Leistung durch die Mannschaft durch Top. Besonders stark natürlich die 2/3 von Tom an Brett 2, Martins 2/2 an Brett 3 und die 3/3 von Robert.

Weiter geht es nun Mitte Dezember mit dem ersten (und einzigen) Heimspiel der Saison.