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Freud und Leid am Doppelspieltag in der Oberliga

Wie so oft liegen Licht und Schatten häufig nahe beieinander. Diese Erfahrung musste auch unser Oberliga-Team bei der Doppelrunde in Frankfurt machen. In der Doppelrunde bekamen wir es mit den Frankfurter Teams, Sabt FTV und König Nied zu tun, zwei Teams die nach unserem Überraschungssieg gegen Neuberg hinter uns in der Tabelle gelandet waren. Das Ziel am Wochenende war daher einfach zu definieren:  Wir wollten beide Teams auf Abstand und möglichst hinter uns halten.

An beiden Tagen entwickelte sich ein sehr spannender Wettkampf. Gegen unsere alten Bekannten vom FTV konnte Martin sehr früh eine Figur gewinnen, dafür hatten wir an einigen Brettern doch mit Problemen zu kämpfen, vor allem Kevin, Peter und Robert kamen aus den Eröffnungen in eher schwierige Stellungen.

Frank hatte es wieder einmal mit David Henrich zu tun und so war es nicht überraschend, dass es schon recht früh 1,5 – 1,5 stand, nachdem Frank sich friedlich mit David auf Remis einigte, Martin souverän gewinnen konnte und Peter leider recht ebenso früh verlor.

Nachdem Kevins Stellung nach und nach verflachte und es dort auf ein Remis hinauslief musste wieder einmal die Zeitnotphase entscheiden. ALs der vierzigste Zug herum war und wir an den Brettern schauten, was so passiert war, waren wir auch nicht viel schlauer. Emery hatte seine Partie leider verloren – eigentlich war es genau seine Art von Stellung, aber der Gegner fand eine gute Verteidigung und übernahm dann auch im richtigen Moment gut die Initative. Beim Zwischenstand von 2 – 3 hatte Robert in einem Turmendspiel einen MInusbauern, Tom (mal wieder) ein TUrmendspiel mit 2 Mehrbauern und mein Gegner hatte im 40. Zug gerade im Endspiel eine Figur (gegen 2 Bauern) eingestellt. Trotz Rückstand sah es also gut aus und tatsächlich brannte nichts mehr an. Während Toms Gegner recht früh aufgab, mussten Robert und ich bis nach 19.00 Uhr spielen, aber das Ergebnis stimmte:

4,5 – 3,5 gegen FTV – ein weiterer großer Schritt Richtung Klassenerhalt.

Und wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten, und der kam dann am Sonntag gegen NIed.

Robert ging es leider nicht so gut und machte die Nacht kein Auge zu, Ersatz war auf die Schnelle nicht mehr zu finden, wir gingen also zu siebt ins Match gegen Nied, die in Bestbesetzung angetreten waren. Nach noch nicht einmal einer Stunde stand es schon 0 – 2, nachdem Emery einen Einschlag auf f7 übersehen hatte. Kopf hoch!

Seltsamerweise sah es dennoch gar nicht so schlecht aus, da wir an den übrigen Brettern uns VOrteile erspielen konnten. Insbesondere beide Franks standen wirklich gut und Martin hatte durch ein positionelles Bauernopfer einige Schwächen bei dem Gegner proviziert. Tom hatte von Beginn an ein Spiel auf ein Tor (man musste nur irgendwie zum Abschluss kommen, um im Fußballjargon zu bleiben), Peter hatte seinem stets auf Angriff spielenden Gegner geschickt den Zahn gezogen.

Und tatsächlich an sich lief danach vieles nach Plan. Peter wickelte immer weiter ab und gewann letztlich eine klasse Partie. Auch Martin setzte seinen Vorteil weiter um, gewann zwei Bauern und ließ dann nichts mehr anbrennen – 2 Punkte am Wochenende: Richtig gut!

Einen kleinen Rückschlag gab es leider, nachdem Frank R. seine gute Stellung zu einem Remis umgewandelt hatte und auch ich letztlich in einem gegnerischen Angriff verlor. Eine interessante Partie, die ich nicht verlieren musste. Beim Stand von 2,5 – 3,5 hing des dieses Mal von Tom und Frank W. ab. Toms Gegner hatte eine Figur geopfert, um etwas Druck von Tom loszuwerden. Das entstehende Endspiel war jedoch für Tom gewonnen, es ging nur darum, den Weg zu finden. Da Tom jedoch unser neuer Endspielgott geworden ist (durfte jetzt ja auch von 6 PArtien schon 6 mal üben ;-)), war das nur noch reine Formsache. 3,5 – 3,5.

Brett 8 war dann (leider) recht kurios. Frank stand früh (für meinen Geschmack) glatt auf Gewinn, der Gegner fuddelte und gewann schließlich eine Figur, jedoch gegen einige Bauern. Am Ende entstand eine Stellung mit TUrm und Springer gegen Turm und 4 Bauern. Frank, dem ein wenig die Zeit weglief (5 Minuten gegen 1 Stunden) bot seinem Gegner remis. Der Gegner lehnte zum Entsetzen seiner Mannschaftskameraden ab – selbst wenn Frank seine Bauern alle einstellen würde, wäre die Stellung nicht zu gewinnen. Niemand verstand was der Gegner von Frank machte, offenbar wollte er auf Zeit spielen. Leider übersah Frank dann tatsächlich eine Wendung, die ihm den Turm kostete, so dass wir am Ende gegen Nied mit leeren Händen dastanden. Aber so ist der Sport.

Wir wollten vor dem Wochenende mindestens 2 Mannschaftspunkte holen und die anderen Teams hinter uns lassen. Beide Zielen haben wir erreicht, auch wenn natürlich das Ende den ein oder anderen mit hängendem Kopf zurückgelassen hat.

Wir haben nun noch zwei Spiele gegen den (wohl) übermächtigen Tabellenführer aus Kassel und die wiedererstarkten Schönecker, bevor es dann im heimischen Gernsheim in einer Doppelrunde gegen Erfurt und Stadtilm zum Abstiegskrimi kommt.

In der Tabelle sind wir aktuell 9ter. Der Zwölfte und wahrscheinlich auch der Elfte steigen ab.