4. Mannschaft

Gernsheim IV gegen Langen IV – der Fehlstart ist perfekt

Bericht von Anne Lukas:

Am zweiten Spieltag ging es für uns (zusammen mit der 6. Mannschaft) nach Langen. Obwohl wir aus den verschiedensten Himmelsrichtungen Richtung Langen aufbrachen, kamen wir alle pünktlich und durchaus motiviert in Langen an (obwohl ich eine ganze Stunde verschlafen hatte…auch hier noch einmal ein Dankeschön an Peters Mutter für die „Taxifahrt“ vom Bahnhof um Spiellokal!).
Da Vinzent leider in der Sechsten fehlte, entschlossen wir uns kurzerhand Brett 5 freizulassen, damit wir die vermeintlich schwächeren Gegner an den hinteren Brettern bekamen und Simon in der Sechsten bleiben konnte.

An zwei der verbleibenden Bretter waren wir nun nominell stärker, nur an Brett 1 hatte Yvonne es mit einem 1900er zu tun. Sollte also auch zu siebt machbar sein, oder?

Am Titel habt ihr schon gemerkt, dass auch am zweiten Spieltag nichts für uns zu holen war, aber erstmal der Reihe nach…

Calvin (Brett 3) stellte gleich in der Eröffnung einen Bauern ein, den er nach Damentausch wohl mit den besseren Leichtfiguren ganz gut kompensieren konnte, allerdings sah es schwierig aus die Stellung noch zu gewinnen, da sein Gegner jegliche Schwächen recht leicht decken konnte.

Daniel W. (Brett 6) fand sich mit schwarz in einem Königsgambit wider, womit er nicht so wirklich gut zurecht kam. Er stand recht passiv und musste dann auch noch seine beiden Läufer gegen Springer tauschen. Mehr als die Stellung zu halten, konnten wir an diesem Brett wohl nicht mehr erwarten. Alle anderen kamen eigentlich recht ordentlich aus ihren Eröffnungen.
Größter Hoffnungsschimmer zum Ausgleich war Paddy an Brett 7. Er konnte mit weiß Raumvorteil erspielen und hatte einen Freibauer auf der g-Linie (der Gegner hatte zwar auch einen auf der h-Linie, der aber wohl früher oder später verloren gehen sollte). An Brett 8 Spielte Stefan Ersatz gegen einen Neu-Langener (erwachsen, noch ohne DWZ). Es wurde allerdings schnell klar, dass sein Langener Kontrahent durchaus Schach spielen konnte… Bei asymmetrischen Rochaden lautete wohl die Frage, wer schneller mit seinem Angriff sein würde – oder etwa doch nicht? Naja später mehr dazu…

Daniel S. spielte (mal wieder mit Schwarz) an Brett 4 gegen Jonas Renk, mit dem Henrik schon einen Tag zuvor im Blitz nicht die allerbesten Erfahrungen machte. Daniel opferte (ebenfalls bei asymmetrischen Rochaden) einen Bauern, um eine Linie aufzubekommen, was ihm allerdings wohl nicht allzu sehr weiterzuhelfen schien – naja mal abwarten. Bei uns Mädels an den ersten zwei Brettern war mal wieder die Frage nach der Tagesform angebracht…Yvonne schien ganz gut drauf zu sein, jedenfalls hatte sie keine Probleme gegen den nominell deutlich stärkeren Gegner in eine bequeme Stellung mit Läuferpaar zu kommen. Ihr Remisangebot wurde allerdings trotzdem abgelehnt. Bei mir ging es dort weiter wo es in Worms aufgehört hatte…ich kam ganz gut aus der Eröffnung, rechnete dann ein wenig Schwachsinn und musste kurze Zeit später aufpassen, dass ich nicht Matt werde. Dies ging leider nur Zeitweise gut, so dass schon nach etwas mehr als 20 Zügen Schluss war… 0-2

Kurze Zeit später war auch Daniel S. mit seiner Partie fertig…unter anderem die geöffnete Linie wurde vor allem seiner Dame zum Verhängnis, die sich wenig später zum Sonntagsausflug neben das Brett verabschiedete. 0-3
Wenn man nicht einmal die Partien gewinnt, wo man nominell stärker ist (Daniel und Ich), ist es auch schwierig einen kompletten Mannschaftskampf zu gewinnen…

Kurz nach einander gingen auch die Partien von Daniel W. und Paddy zu Ende. Daniel musste sich letztendlich gegen das viel zu stark gewordene Läuferpaar seines Gegners geschlagen geben, während Paddy im Läufer gegen Springer Endspiel nicht über ein Remis hinaus kam. 0,5-4,5

An den drei verbliebenen Brettern sah es von den Stellungen sehr remisig aus, allerdings waren alle drei in akuter Zeitnot, weshalb ihre Gegner auch alle die Remisangebote ablehnten. Die kreativste Zeiteinteilung hatte dabei Yvonne, die mit etwa 45 Sekunden auf die letzten ca. 7 Züge ging. Den 40. Zug schaffte sie zwar, allerdings hatte sie danach einen ganzen Turm weniger und gab wenig später auf.

Stefan und Calvin waren noch so entspannt, dass sie lange weiter mitschrieben, obwohl sie schon weit unter der Fünf-Minuten-Grenze waren. Kurioserweise opferte Stefans Gegner, völlig unnötig (und mit über 35 Minuten auf der Uhr), einen ganzen Turm und musste daraufhin feststellen, dass es ihm exakt nichts gebracht hat.

Calvins Gegner lehnte wie bereits erwähnt erst einmal ein Remisangebot ab (Calvin hatte etwa noch 1,5 Minuten, sein Gegner 4,5). Wenige Züge später hatte dieser dann weniger Zeit und eine Leichtfigur weniger (Calvin nahm mit einem Turm einen gedeckten Springer weg, was der Gegner allerdings trotz Calvins eindeutiger Reaktion nicht mitbekam) und bot seinerseits Remis an. Die einzig Richtige Reaktion von Calvin war dieses abzulehnen…selber Schuld, wenn man seinen Gegner in sehr remisiger Stellung über die Zeit heben will und dann die Partie wegstellt!
Wenige Züge später setzte ihn Calvin sogar noch Matt, weil der schwarze König das einzige falsche Feld betrat.

Stefans Partie war eigentlich von Anfang bis Ende kurios. Wie bereits erwähnt, sollte es bei asymmetrischen Rochaden um den schnelleren Königsangriff ankommen. Beide schoben allerdings sooooo viele Züge noch ein, dass man von „schnell“ nicht mehr wirklich reden konnte. Letztendlich sah es nach dem Turmopfer dennoch nach einem ganzen Punkt für Stefan aus, allerdings machte er es sich noch unnötig schwer, indem er die gegnerische Dame in seine Stellung ließ. Da es der Gegner allerdings auch nicht richtig weiter spielte (Stefans Stellung ist von +7 auf +1 und dann wieder auf +5 geschwankt), war es schachlich recht einfach zu gewinnen. Stefan war aber schon so fertig von der Partie und einigen Stunden am Brett, dass er kurzerhand Remis bot.

Wir verlieren also auch unser zweites Spiel in der neuen Liga mit 2-6. Für den Klassenerhalt sollten wir demnächst lieber mal ein paar Mannschaftspünktchen holen…

Brett Langen IV Ergebnis Gernsheim IV
1 Pourvoyeur 1-0 Mao
2 Münstermann 1-0 Lukas
3 Riegel 0-1 Wenzel
4 Renk 1-0 Schilz
5 Herth +– Stomberg
6 Eurich, J. 1-0 Werber
7 Karl, S. 0,5-0,5 Thomé
8 Buchner 0,5-0,5 Fischer