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Aus Deizisau wird Karlsruhe

Jedes Jahr an Ostern machen sich die Gernsheimer auf die Reise nach Deizisau, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Stuttgart. Dort halt! Dieses Jahr war alles etwas anderes.

Warum?

Der größte Unterschied wurde schon bei der Hinreise offensichtlich. Während man in den letzten Jahren an Karlsruhe Richtung Stuttgart vorbeifuhr, konnte man 2016 schon früh von der A5 abfahren (was angesichts der Strecke Karlsruhe-Suttgart schon mal ein klarer Vorteil war…), denn das Turnier zog von Deizisau nach Karlsruhe um, und stand mit neuem Namen (GrenzeChessOpen) in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe statt.

Mehr Teilnehmer sollten angelockt werden können (was auch gelang – es waren knapp 950!). Auch für uns änderte sich hierdurch das ein oder andere. So konnten Manon und ich uns die Ferienwohnung sparen, von Knittelsheim (wehe, das kennt jemand nicht!) nach KArlsruhe sind es knapp 30 Minuten. Die anderen suchten sich natürlich wieder eine schicke Ferienwohnung (v.a. Danke an Martin Wasserrab, ohne den man wahrscheinlich unter einer der Karlsruher Brücken hätte schlafen müssen…). Die Ferienwohnung war ein bunt gewürfelter Haufen. Neben vier „echten“ Gernsheimern, waren mit Pascal Müller ein Ex-Gernsheimer und mit Marco Rolf noch ein „passiver“ Gernsheimer dabei, dazu kamen noch mit Simon und Andreas zwei Bekannte, die für Riegelsberg (wie nun auch Pascal) und für Frankfurt an die Bretter gingen.

Aus den Erlebnissen der Ferienwohnung kann ich dieses Jahr natürlich nicht allzuviel berichten, Manon und ich quartieren uns nur zwei Mal mit in der Ferienwohnung ein, um Fussball zu schauen (hätten wir mal lieber nicht getan ;-)) und mal zu schauen, wie es läuft, wenn ich nicht den Kochlöffel schwinge. Pascal hat mich glaube ich würdig vertreten, auch wenn ich den Jungs empfehlen würde, das nächste Mal den Wohnungsschlüssel nicht demjenigen zu geben, der als allerletztes zur Ferienwohnung kommt. Dann könnte es auch mit einem früheren Essen klappen…

Sportlich gesehen verliert man bei über 900 Teilnehmern natürlich durchaus etwas den Überblick. Auch die eigenen Partien treten angesichts der Namen, die da mit einem in der Halle spielen, etwas an Bedeutung. Wie stark das Turnier besetzt war, zeigte sich u.a. daran, dass GM Bacrot und Naiditsch es dieses Jahr kaum auf die Bühne der TOP 7 geschafft haben und auch für den Turniersieg kaum eine Rolle spielen. Mit dabei waren aber beispielsweise GM Chao Li (derzeit Nr. 15 der Welt!) und auch Berühmtheiten wir Gata Kamsky.

Aber zurück zu dem niederen Fußvolk. Unsere Ziele waren doch etwas beschränkter. Jens und ich mussten mehr Punkte holen als Frano und Marco. Der Wetteinsatz war hoch, es ging um viel, und wir waren daher entsprechend motiviert (gespielt wurde um eine Cola – ausgegeben am Grillfest…).

Am Ende gewannen Jens und ich (natürlich) haushoch, was aber weniger an Jens lag 😉

Im A-Turnier konnten wir alle DWZ gewinnen, am besten waren Pascal mit pluss 33 und ich mit plus 27.

Im B-Turnier legte Martin 17 Punkte drauf, er war in der ersten TUrnierhälfte sehr stark drauf und setzte sich in der Spitzengruppe fest, konnte seine guten Leistungen zum Ende hin aber nicht mehr ganz aufrecht erhalten. PAddy und Manon verloren leicht, wobei v.a. Manon am letzten Tag mit 0 aus 2 leer ausging. obwohl dort mehr drin gewesen wäre.

Ich selbst verpasste mal wieder eine IM-Norm relativ knapp (es fehlten knapp 60 ELO-Leistungspunkte), nachdem der letzte Tag sehr gut gelaufen war.

Karlsruhe oder Deizisau? Ich weiß es nicht. Deizisau hatte irgendwie mehr Flair, Karlsruhe ist halt ein richtig professionelles Turnier mit weniger Ehrenamtlichen, dafür aber z.B. Catering. Es lohnt sich aber alleine schon wegen der Konkurrenz teilzunehmen.