Externe Turniere

Knapp geschlagen beim Dünsberger Team Challenge 2015

Der diesjährie Dünsberger Team-Challenge brachte – STOP: Was für ein Team-Challenge?

Also gut, alles von Beginn an: Im Frühjahr erhielten wir ein Einladungsschreiben der Schachfreunde Bieterbtal für ein Turnier im Februar. Der sogenannte Dünsberger Team-Challenge. Ein Einladungsturnier für bis zu 8 Mannschaften. 4 Spieler bildeten ein Team, darunter jeweils ein Spieler U 20, U 16, U 14 und U12, 3 Runden bei 90 Minuten Bedenkzeit und DWZ Auswertung. Hörte sich nach einer guten Idee an, also bildeten wir schnell ein Team und schon waren wir mit Anne (U 20), Mai-Linh (U14), Vanessa (U12) und unserem Hahn im Korb Tobi (U 16) vor Ort.

Da wir noch nie am Turnier teilnahmen war die Fragen schon auf der Hinfahrt? Werden wir Letzter? Oder werden wir vielleicht Erster? Gehen wir total baden? Wir hatten – kurz gesagt – keine Ahnung und so nutzte MaiLinh die Hinfahrt auch zum einzig sinnvollen: Von Gernsheim bis Biebertal durchgeschlafen 😉

Vor Ort brachte uns die Teilnehmerliste vom DWZ Schnitt auf den letzten Platz, allerdings nur dank gemeiner Aufstellungstricks der Kasseler, die in einer Mannschaft (sie waren nur zu dritt) Markus Hahn an eins meldeten um ihren DWZ Schnitt zu erhöhen und in der anderen Kasseler-Mannschaft einfach zwei DWZ lose meldeten, die beim Schnitt erst gar nicht mit zählten. Trotz dieser skandalösen Ereignisse ließen wir uns von dem Startrangplatz nicht beirren und kamen in Runde eins auf einen 3 – 1 Sieg gegen Kassel. Anne gewann kampflos, Tobi souverän nach guter Eröffnung und frühem Bauerngewinn, Vanessa glücklich nach gutem Angriff nach verkorkster Eröffnung, während MaiLinh in der interessantesten Partie nach einem Figurenopfer des Gegners leider verlor.

In Runde 2 war uns die Losfee hold. Es ging gegen die andere Kasseler Mannschaft, während sich die beiden Favoriten (Darmstadt und Biebertal) gegenseitig die Punkte abknöpften. Gegen Kassel gab es ein ungefährdetes 3,5 zu 0,5. Anne gewann nach einer recht seltesamen Eröffnungsphase, dank eines Fehlers des Gegners und ihrer größeren Spielstärke, während Vanessa ihrem Gegner einfach alle Figuren wegnahm, die dieser so stehen ließ. Tobi spielte ein Remis, nachdem beide keinen größeren Fehler machten und Tobi auch nicht wirklich auf die Suche nach dem tieferen Sinn seiner Stellung ging. Wiederum am interessantesten war die Partie von MaiLinh, die sich gegen die Gambiteröffnung ihres Gegners gut währte, schließlich in ein ziemlich einfaches Endspiel abwickelte und es dann doch noch einmal spannend machte. Am Ende aber auch hier ein schöner Sieg.

Runde 3 brachte uns wieder einmal mit den Darmstädtern zusammen, die gegen Biebertal gewinnen konnte. Die Ausgangssituation: Ein 2 – 2 und wir wären tatsächlich Erster gewesen. Die schlechte Nachricht: An eins und zwei würde es wohl nicht viel zu holen geben und tatsächlich war bei meinem ersten Blick auf die Bretter bei Anne die Dame verschwunden und bei Tobi hatte gerade ein Bauer seinen Kollegen gewunken und war über die Brettkante verschwunden. Während bei Anne die Partie gelaufen war, handelte es bei Tobi (angeblich 😉 ) um einen Bauernopfer. Tatsächlich glaube ich, dass bei genauem Spiel Tobi sogar Vorteil oder zumindest Ausgleich hatte, aber am Ende war in einem nicht ganz einfachen Turmendspielmit 2 Minusbauern, was von Jonas souverän nach hause geschaukelt wurde. Wie erwartet ging es also um die beiden hinteren Brettern, wo wir auch mindestens gleichstark waren. Und dort lief es auch besser. Mai-Linh spielte für mich ihre beste Partie gegen ihre alte Konkurrentin und Freundin Friederike Tampe, da sie sich die Partie zusammenriss und durchgehend konzentrierte und gewann daher auch recht souverän. Vanessa war ebenfalls deutlich besser als Malte und gewann zunächst eine Figur. Nachdem sie aber eine Figur zurückgeben musste, verlor sie den Faden und unterlag letztlich dem Angriff von Malte, sicherlich ein eher glücklicher Sieg für Malte.

Am Ende stand ein 3 – 1 Sieg für Darmstadt, die damit auch Rang 1 übernahmen. Herzlichen Glückwunsch an unsere Darmstädter Bezirksnachbarn!

Für uns blieb ein guter dritter Platz mit dem Wissen, es wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen.

Ach ja: Nochmals zu den skandalösen Methoden der Biebertaler: In der letzten Runde hatten beide Kasseler Mannschaften Null Punkte, beide Biebertaler 2 Punkte, Darmstadt und wir 4 Punkte. Klar war also, wer in der letzten Runde gegeneinander spielen würde. Oder doch nicht? Biebertal wollte natürlich alles versuchen, um ihre beiden Mannschaften noch auf die Plätze 2 und 3 zu schieben, also spielten plötzlich beide Kasseler Mannschaften gegen die andere Biebertaler Mannschaft. Zum Glück wurde das aber nicht belohnt. Da Biebertal einmal verlor, überholte uns nur eine Biebertaler Mannschaft. Alles gut gegangen.

Am Ende bleibt ein Dank an Biebertal für die schöne Turnieridee, wir sind sicherlich nächstes Jahr wieder dabei, wenn es wieder ausgerichtet wird. Und das trotz all der „Manipulationsversuche“, die am Ende des Artikels ihre Gänsefüßchen verdient haben, damit hoffentlich auch alle den ironischen Unterton verstehen und nicht auch noch glauben, dass ich das Ernst gemeint hätte 😉

Hier noch zwei Fotografien, danke nach Biebertal fürs Knipsen.