2. Mannschaft

1. Spieltag Gernsheim II – Langen II

Nach unserem Aufstieg in die Landesklasse Süd durften wir uns erneut beweisen und hatten uns fest vorgenommen, dieses mal nicht wieder direkt den Abstieg auf den Aufstieg folgen zu lassen. Immerhin waren wir gewarnt aus der vorletzten Saison, als wir oben mitspielen wollten und am Ende nicht mal das rettende Ufer erreichten. Dieses Jahr ist die Liga nicht mehr ganz so eng beieinander, da sich am oberen und unteren Ende jeweils Mannschaften vom Rest differenzieren. Wir befinden uns im breiten Mittelfeld wo bekanntlicher maßen alles möglich ist.

Der erste Spieltag der neuen Saison loste uns ein Heimspiel gegen Langen II zu. Wir mussten Uwe an die erste abgeben und Carl konnte leider auch nicht spielen, sodass wir mit Yvonne und Calvin zwei Ersatzleute aus der vierten Mannschaft erhielten. Bei Langen fielen auch zwei Spieler aus, sodass es nicht nur nominell ein ausgeglichener Kampf werden sollte.

Alle Partien begannen recht normal und es gab keine bemerkenswerten Ereignisse rund um die Eröffnungen.

Kevin kam am Spitzenbrett mit Schwarz in eine Art Königsindisch mit den typischen Ideen, den f-Bauern vorzudrücken und am Königsflügel zu spielen. Das weiße Gegenspiel am Damenflügel war nicht wirklich beachtenswert, sodass sich das Geschehen ausschließlich am Königsflügel abspielte und entscheiden sollte. Kevin konnte Druck gegen den kurz rochierten, aber von einem fianchettierten Läufer beschützten König aufbauen. Eine ganze Reihe weißer Figuren waren an den Königsflügel gebunden, lediglich ein vereinzelter Springer trieb am Damenflügel sein Unwesen. Ein mutiges Bauernopfer von Kevin lehnte Weiß ab um keine positionellen Nachteile zu haben. Dies ermöglichte Kevin einen noch stärkeren Angriff zu starten, allerdings wurde dadurch auch das weiße Gegenspiel stärker. In einer zunehmend taktisch geprägten Stellung ließen beide Seiten Abwicklungen zu jeweiligem deutlichem Vorteil aus. Man einigte sich am Ende auf Remis. Nicht das erste an diesem Tag und auch nicht das letzte. Ganz im Sinne des Rest des Mannschaftskampfes vielleicht das gerechteste Resultat bei vielen ausgelassenen Möglichkeiten in der Partie.

An Brett zwei spielte ich mit Weiß mal wieder eine neue „Eröffnung“. Nunja, wenigstens hatte ich einen groben Plan, wie ich meine Figuren aufstellen musste nach 1. c4 um die Eröffnung zu überleben. Das funktionierte auch soweit recht gut. Mein Gegner gab früh ohne Not sein Läuferpaar auf, konnte aber sonst seine Entwicklung ebenso wie ich komplettieren und musste in einer geschlossenen Stellung keinen allzu großen Problemen fürchten. Das galt solange, bis schwarz sich einen Doppelbauer auf d4 und d5 bescherte und ich mir c5 mit eine 3:2 Überzahl am Damenflügel schaffen konnte. Dazu ergaben sich offene Läuferdiagonalen sowie ein schwacher gegnerischer Läufer auf b7. Ein Remisangebot konnte ich selbstbewusst zurückweisen, da es offensichtlich war, dass nur weiß auf Gewinn spielt. Im weiteren Verlauf der Partie und ein Bisschen aus Verzweiflung, forciert Schwarz alle Bauern am Königsflügel nach vorne und baute etwas Druck auf. Um den Druck zu reduzieren und gleichzeitig auch eigene Fortschritte zu machen, wurde einiges Material getauscht. Mein Vorteil in meinem Feibauern ließ sich allerdings nicht so leicht verwerten wie ich es mir erhofft hatte. Ich konnte zwar einen Bauern gewinnen, dafür wurde in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abgewickelt. Die Stellung war niemals in einem Bereich in dem ich sie verlieren könnte, da waren sich alle einig. Allerdings gab es durchaus komplexe Abwicklungen und einige Remisvarianten für Schwarz. Zwischenzeitlich war es wohl schon einmal gewonnen für mich, kurz vor Ende machte mein Gegner einen weiteren Fehler in Zeitnot, der mir eine neue Chance auf einen vollen Punkt bot. Allerdings sah ich die entscheidende Feinheit nicht und am Ende musste ich mich mit einem Remis zufrieden geben zum damaligen Zwischenstand von 2,5:3,5 gegen uns. Leider nicht ganz so viel wie erhofft.

jens-und-kevin

An Brett drei kam Franco mit Schwarz in eine ausgeglichene Stellung im Katalanischen. Es wurde einiges an Material getauscht ohne das sich eine Seite deutliche Vorteile erspielen konnte. Die Partie stand zwischenzeitlich sicherlich mehr als einmal vor einer Einigung auf Punkteteilung und vermutlich nur der zwischenzeitlich nicht besonders optimistische Zwischenstand zwang Franco die Partie noch weiterzuspielen. Dafür wurde er dann im Endspiel belohnt, als der Gegner mehrere unpräzise Züge spielte. Franco konnte das schön ausnutzen und trotz der Mithilfe des Gegners war dies eine gute und auch wichtige Partie für uns. Franco war wohl auch der einzige, der nicht einen deutlichen Vorteilszug ausließ.

franco

Brett vier für wurde von uns durch Markus M. repräsentiert. Von der Partie habe ich nicht besonders viel erlebt und kann nur sagen, dass es durch die Eröffnung und im Mittelspiel ein ausgeglichener Kampf war, der durch einige Ungleichgewichte in Form von ungleichen Rochaden und offenen Strukturen geprägt war. Zwischenzeitliche Remisgebote wurden jeweils beidseitig abgelehnt und in der Zeitnotphase konnte Markus eine Qualität gegen einen Bauern gewinnen. Neben dem Bauern bekam Weiß aber auch noch Gegenspiel durch aktive Figuren. Für wen die Stellung wirklich besser war konnte ich da noch nicht einschätzen. Jedenfalls einigte man sich wenig später auf Remis, da für keinen Gewinnzwang herrschte und die jeweiligen gegnerischen Möglichkeiten vielfältig waren.

An Brett fünf spielte Robin eine solide Partie. Hier habe ich noch weniger mitbekommen und durfte am Ende nur das Remis eintragen, auf das man sich in den Anfängen des Endspiels einigte. Nach einer etwas schwächeren zweiten Saisonhälfte zu Beginn dieses Jahres eine gute Konsolidierung.

robin

Deutlich spannender ging es an Brett sechs bei Markus W. zu. Aus der Eröffnung heraus baute er mit Weiß druck auf seinen Gegner auf und konnte Schwächen in der gegnerischen Königsstellung provozieren. Diesen Vorteil konnte er einige Zeit später nutzen, um beide Türme gegen die schwarze Dame zu tauschen. Weiterer Vorteil auf Markus Seite waren einige Felderschwächen im schwarzen Lager, die er mit seiner Dame ausnutzen konnte. Allerdings verteidigte der Gegner zäh und gelangte in ein Endspiel mit seinen beiden Türmen, in welchem er den weißen König soweit unter druck setzen konnte, das er ein Dauerschach bzw. eine Zugwiederholung erzwingen konnte. So endete auch diese vielversprechende Partie für uns mit einem Remis.

markus

An Brett sieben kam Yvonne aus der vierten Mannschaft für uns zum Einsatz. Gegen Ende der Eröffnung geriet sie in eine positionell nachteilige Stellung. Der Druck des Gegners führte schließlich zu einem Qualitätsgewinn für Weiß und die Stellung sah für uns leider sehr düster aus. Der Gegner konnte in der Folge einiges an Material vom Brett tauschen und sollte eigentlich große Vorteile haben. Eigentlich….denn ich habe nicht gesehen wir er am Ende eine Figur weniger hatte und dafür drei Bauern. Auch nicht unbedingt schlecht, aber da war wohl mehr drinnen. Das Endspiel selbst spielte natürlich auch nur Weiß auf Gewinn, aber Yvonne konnte diese mit ihrer Mehrfigur gut in Schach halten und einen nach dem anderen gewinnen. Am Ende stand ein Figurenopfer gegen den letzten Bauern und ein Remis als Ergebnis. Dieses war die letzte Partie des Tages die uns den wichtigen Mannschaftspunkt einbrachte.

Komplettiert wurde unsere Mannschaft an Brett acht durch Calvin in seinem ersten Einsatz für Gernsheim. Er kam gemeinsam mit Yvonne aus der vierten Mannschaft. Er spielte mit Weiß in einem Sizilianer eine schöne Eröffnung, stand deutlich besser und hatte mindestens einen ganzen Bauern mehr. In der Anfangsphase des Mannschaftskampfes war dies die einzige Partie, in der die Fronten deutlich abgesteckt waren. Hier hatte ich mir heimlich schon einen ganzen Punkt notiert. Allerdings ging die Partie deutlich schneller und mit einem sehr unerfreulichen Ergebnis zu Ende. Calvin ist wohl in eine taktische Falle gelaufen und musste so viel Material geben, dass die Partie nicht mehr zu halten. Sehr schade, aber trotzdem ein schöner Einsatz!

Die Ergebnisse sind tatsächlich in einer anderen Reihenfolge gefallen als hier beschrieben und wir lagen lange Zeit hinten. Auch wenn an einigen Brettern deutlich mehr drinnen gewesen war und wir auch locker mit einem 5:3 nach Hause hätten gehen können, müssen wir am Ende mit dem 4:4 leben, da Yvonne und Franco die letzten 1,5 Punkte zum Ausgleich holten.

SK Gernsheim II

SK Langen II

4:4

Mao, Kevin

Cook, Thomas G

1/2 : 1/2

Will, Jens

Burkhardt, Rudolf

1/2 : 1/2

Di Capua, Francesco

Schmidt, Andreas

1:0

Müller, Markus

Eurich, Frank

1/2 : 1/2

Fornoff, Robin

Rupp, Mark

1/2 : 1/2

Wilke, Markus

Schmidt, Dieter

1/2 : 1/2

Mao, Yvonne

Duong, Dinh Bao

1/2 : 1/2

Wenzel, Calvin

Münstermann, Matthias

0:1