2. Mannschaft

Bis auf weiteres wieder „Der Große“ – Zweite Mannschaft siegt in Darmstadt

Siebter Spieltag – Siebter Sieg. Wir sind auf dem allerbesten Wege aufzusteigen und benötigen nur noch einen weiteren Sieg um die Meisterschaft in der Starkenburgliga zu feiern. Gegner am vorletzten Wochenende war die dritte Mannschaft von Schachforum Darmstadt, die uns zu Beginn eine ganze Weile des unter Druck setzte.
Wir traten wieder einmal in Stammbesetzung an, die Darmstädter hatten zwei Ersatzspieler im Einsatz. Nicht zum ersten Mal erwarteten wir einen Spaziergang, aber erneut taten wir uns deutlich schwieriger als es hätte sein müssen.
Die erste Enttäuschung gab es an Brett 4 für mich. Das Ausprobieren einer neue Eröffnung funktionierte zuerst recht gut, allerdings konnte ich aufgrund mangelnder Erfahrung eine Abwicklung in ein Endspiel mit schlechterer Bauernstruktur nicht verhindern. Das ganze lief sehr schnell ab und nach etwa 30 Minuten bot mir mein Gegner Remis an. Da ich mich nicht besonders wohl fühlte in meiner Stellung nahm ich es und übergab die Verantwortung des Gewinnens an meine Mannschaftskollegen ab. Nur kurze Zeit später einigte man sich auch an Brett 1 auf Remis, hier befand man sich erst in den Anfängen eines Mittelspiels. Zu Beginn also zwei schnelle Remis mit dem Zwischenstand von 1:1.
Markus an Brett 2 kam mit Schwarz in einen seiner gern gespielten Sizilianer. Besonders überzeugend kam die Stellung für mich aber nicht daher und die Tendenz ging eher in Richtung schlechterem Mittelspiel, da Markus Figuren kaum Entwicklungsmöglichkeiten hatten. Deutlich besser lief es dagegen bei Kevin an Brett 3. Aus der Eröffnung heraus stand der Spielplan fest, nämlich Bauernsturm gegen den gegnerischen König am Königsflügel bei unterschiedlichen Rochaden. Das Gegenspiel des Schwarzen war sehr langsam und würde nicht rechtzeitig für Druck sorgen. Hier konnten wir bereits recht früh für deutlichen Vorteil für Kevin sprechen.
Robin an Brett 5 erwischte einen nicht so glücklichen Tag. Eine eigentlich vielversprechende Mittelspielstellung bot nicht nur für ihn Potential sondern auch für seinen Gegner. In einem größeren Schlagabtausch endete Robin mit Minusbauern und ein zweiter ging zwangsläufig verloren. Hier standen wir also deutlich schlechter und aufgrund des geringen verbleibenden Materials bestand keine große Hoffnung auf zählbares. Besser lief es bei Markus an Brett 6. Er hatte zwar keine Bauern weniger aber Vorteil gegen den nominell schwächeren Gegner war lange Zeit auch nicht sehen. Erst im Übergang ins Endspiel macht Weiß einige ungenaue Züge und erlaube Markus, taktische Drohungen aufzustellen, die sich später auszahlen würden.
An den beiden Brettern 7 und 8 spielten Carl und Andi. Beide Partien verliefen sehr ruhig bei geschlossenen Stellungen und viel Material auf dem Brett. Es war lange Zeit nicht absehbar, dass dort irgendjemand in deutlichen Vorteil kommen würde.
Die überzeugendste Partie des Tages kam von Kevin der nach geschätzten zwei Stunden Spielzeit einen souveränen Sieg einfuhr. Sein Königsangriff konnte nicht gebremst werden und die deutlich dominanteren Figuren setzten dem Schwarzen heftig zu. Es drohte sehr schnell Materialverlust und Kevins Gegner kapitulierte, da er keinerlei Gegenspiel hatte. Nach dem weniger überzeugendem Auftritt vom vorletzten Spieltag führt diese durchschlagende Leistung dazu, dass Kevin vorerst seinen Namenszusatz „Der Große“ wiedererhält, der ihm zuvor aberkannt wurde.
Die nächste erfreuliche Überraschung gab es an Brett 5 bei Robin, der von seinem Gegner ein Remisgebot bekam. Nachvollziehbar war das nicht wirklich, da Robin einfach zwei Bauern weniger hatte und das vermeintliche Gegenspiel, was der Gegner befürchtete, nicht real war. Aber das nehmen wir gerne mit, auch wenn ein Remis sicherlich nicht unser Wunschergebnis für das Brett war. Zwischenstand also 2,5:1,5 für uns. Bei diesem Stand blieb es erstmal eine ganze Weile.
Im Mittelpunkt der nächsten Aufmerksamkeitsperiode standen beide Markusse J. Brett 6 konnte sich nach zähem Kampf die taktischen Vorteile erspielen und gewann eine Qualität gegen einen Bauern. Auf den ersten Blick war es aber nicht so eindeutig, da Weiß hier durchaus noch Gegenspiel bekommen kann, wenn Markus nicht sauber spielt. Trotzdem konnten wir hier mit deutlichem Vorteil rechnen. Bei Markus an Brett 2 gab es eine starke Mischung an Gefühlen. Zu Beginn noch „nur“ leicht schlechter lag die Stellungsbewertung zwischenzeitlich bei vollkommen ruinös und korrigierte sich etwas, nachdem ein bisschen Material getauscht werden konnte. Da Weiß aber nicht wirklich weiter kam bot auch hier der Gegner Remis an. Nach kleineren Diskussionen (notwendig, weil Markus M. tatsächlich überlegte weiterzuspielen, immerhin kennt er seine Ruinen eben viel besser als die anderen und weiß, wie man eine desaströse Situation nicht ganz so negativ einschätzen muss) wurde aber das Remis angenommen und lies einen Sieg nun deutlich spürbar erscheinen.
Kurz vor der Zeitnotphase gab es an den beiden hinteren Brettern noch Fortschritte. Carl konnte einiges an Material tauschen und als Bonus einen Bauern mitnehmen. Verwertbar war dieser allerdings lange Zeit nicht. Allerdings gab es in dem Endspiel mi je Turm + Dame und einigen Bauern nur die Frage zu beantworten, ob es Remis wird oder ob Carl gewinnt. Bei Andi passierte nicht viel mehr, außer dass die Zeit knapp wurde. Aufgrund der Gesamtsituation konnte sich Andi allerdings bequem in Richtung Punkteteilung orientieren, die der Gegner in ähnlich kritischer Situation annahm. Stand zur Zeitkontrolle um 13Uhr war also 3,5:2,5.
Bei Markus viel die nächste Entscheidung. Es wurde immer mehr Material getauscht und obwohl Weiß zwischenzeitlich wieder gut am Mitspielen war konnte Markus mit einem schönen taktischen Motiv seine Qualität zurückgeben und einen Bauern unaufhaltsam Richtung Umwandlungsfelder vortreiben konnte. Der Rest war Formsache, die Markus sicher nach Hause spielte und uns nun auch offiziell den Sieg sicherte.  Carl brauchte noch deutlich länger als Markus. Sein Gegner spielte lange Zeit sehr genau und hielt gut dagegen, irgendwann im späteren Verlauf, kurz bevor Carl wohl an Remis geboten hätte, kam ein zweiter Bauerneinsteller der die ganze Sache deutlich beschleunigte und uns den dritten Sieg bescherte.
Am Ende 5,5:2,5 gewonnen, dabei aber wieder einmal einiges an Glück gehabt, dass wir die ungünstigen Partien für uns nicht verloren und aus ausgeglichenen Stellungen noch Siege erarbeiten konnten.
 
SchaFo Darmstadt III
 
SK 1980 Gernsheim 2
2,5:5,5
 
Schönfeld, Nico
 
Di Capua, Francesco
0,5:0,5
 
Dittmar, Lars
 
Müller, Markus
0,5:0,5
 
Neitzert, Volker
 
Mao, Kevin
0:1
 
Kalmbach, Rainer
 
Will, Jens
0,5:0,5
 
Finke, Fritz
 
Fornoff, Robin
0,5:0,5
 
Tampe, Alexander
 
Wilke, Markus
0:1
 
Nguyen, Mau Duong
 
Werring, Carl
0:1
 
Lachmann, Helmut
 
Wasserrab, Andreas
0,5:0,5