1. Mannschaft

Bericht zum 6. Spieltag der ersten Mannschaft – JETZT MIT DIAGRAMMEN

Sechster Sieg im sechsten Spiel der Hessenliga: Erste bleibt oben und empfängt am kommenden Sonntag den Tabellenzweiten aus Frankfurt

 

 

Welchen Bericht beginnt man nicht gerne mit einem Lob? Aber hier muss es wirklich sein. Und zwar ein Riesenlob für die halbe Mannschaft, als da wären: Maxi (mit Einschränkung), Emery, Frank R. sowie Ingo. All diese vier haben nämlich gar nicht (Maxi) bzw. nur ganz kurz gespielt (die andern drei). Und das ist dem an sich faulen Berichteschreiber (mir) doch am allerliebsten. Also nochmals, danke an euch vier, dass Ihr auch immer an mich denkt. Wie gesagt: Maxi nur mit Einschränkung, denn der konnte ja nix dafür, dass der Gegner net kam. Hehe.

 

Und so stand es also innerhalb von ein paar Minuten 2,5-1,5 für uns, wobei zwei der drei Remisen mit Schwarz geholt wurden, sprich: wir hatten auch noch Farbvorteil an den übrigen Brettern.

 

Und kein Scherz: ein Gernsheimer fragte sicherheitshalber noch einmal nach, ob er auch nix verpasst hatte von wegen frühes Mannschafts-Remis wegen Handball EM-Endspiel und so…aber so was würden wir natürlich nie machen. Hehe.

 

Wem das alles bislang zu schnell ging, hier nochmal der Einzelbericht aller acht Bretter:

 

Wir blenden uns ein an Brett 8, wo Martin ohne Probleme aus dem Holländer kam, auch weil der Gegner wenig ambitioniert direkt mal mehr Leichtfiguren als nötig vom Brett subtrahierte. Nach langer Rochade auf beiden Seiten stand es dann so:

 

(Schwarz am Zug)

 

Klar, Weiss möchte so schnell wie möglich den wichtigen Verteidiger auf b7 vom Brett bitten. Am ehesten würde man daher als Schwarzer über 14. … La8 oder 14. … Lc6 nachdenken. Aber auf jeden Fall irgendwie das Herzstück der schwarzen Stellung retten. Man kann förmlich schon riechen, wie man ansonsten später auf b7 oder a8 Matt gehen wird, nicht? Aber hier erleben wir einen typischen Martin in Hochform. Mal ehrlich: kaum einem von uns würde es hier einfallen mittels 14. … Lxf3 auf Bauernfang zu gehen, oder? Ob das gut gehen würde?

 

An Brett 7 hatte Uwe sich seinen ersten Weiss-Sieg der Saison vorgenommen. Und es ging gut los, denn nach wenigen Zügen stand es so:

(Weiss am Zug).

 

Was als ein ziemlich langweiliger Symmetrie-Engländer begann wurde durch frühes h5-h4 (spielt das eigentlich jetzt jeder nur weil es der Rapport immer macht?) zu einer doch eher unregelmäßigen Eröffnung. So langsam wird es für Weiss mal Zeit zu entscheiden, ob und wie man im Zentrum agiert. 11.e3 mit der späteren Idee evtl. d4 oder f4 folgen zu lassen schien in der Tat opportun. Nachdem Schwarz bereits seit mehreren Zügen an … g5 überlegte, griff er hier in der Tat zu diesem Zug. Dummerweise macht der letzte weisse Zug nebenbei das Feld h5 für den Springer zugängig, was Schwarz übersah. Nach 11. … g5 12. Sh5! war guter Rat bereits teuer und nicht zum ersten Mal in der Saison kam Uwe früh in Vorteil. Ob es diesmal endlich mal reichen würde die bislang klägliche Chancenverwertung (1 aus 3) zu verbessern? Schwarz musste auf jeden Fall mittels 12. … Lxc3 das Läuferpaar spucken und Weiss musste eigentlich nur noch das Spiel schwarzfeldrig öffnen und der Drops wäre gelutscht, oder?

An Brett 6 machte Frank R. mit Schwarz mühelos früh Remis. 0,5-0,5.

 

Brett 5 sah Robert mit Weiss im Königsinder mit Vierbauernangriff. Ich hab keine Ahnung von dem Zeug, aber es sah auf jeden Fall stark nach Initiative für uns aus und Robert hätte wohl einzwei Mal Vorteil erlangen können. Der allerdings auch sehr starke Gegner fing jedoch an, nach und nach die aktivsten Verteidiger vom Brett zu nehmen  und fing auf einmal sogar einen Tick aktiver zu stehen, denn der weisse Weissfelder war in der traditionellen Bauernstruktur mit c4-d5 gegen c5-d6 natürlich mal wieder nur Zaungast. Ob Robert doch lieber schnell noch ins Remis abwickeln sollte? Dummerweise passt das ja nicht ganz so zu seinem Stil.

 

An Brett 4 hatte es Peter mit dem anderen sehr starken Mittelbrett der Bad Homburger zu tun. Auch hier gab es eine Art symmetrischer Engländer, wobei schnell c- und d-Linie aufgingen. Viele Klötze fielen erstmal nicht runter, aber dennoch waren wir zufrieden wie Peter aus der Eröffnung kam. Baldiger Remisschluss?

 

An den nächsten beiden Brettern schüttelte man sich kurz nach der Eröffnung (Brett 3, Ingo) bzw. bereits währenddessen (Brett 2, Emery) die Remishände. Und wie erwähnt holte Maxi an Brett 1 aufgrund Gegnermangel früh den ersten vollen Punkt. Somit stand es also wie oben bereits kurz erwähnt früh 2,5-1,5 für uns.

 

Uwe konnte seinen Vorteil wieder mal nicht nach Hause fahren und musste nach beiderseitigen Fehlern in der Zeitnotphase sogar um das Remis bangen. Das resultierende ungleiche Läuferendspiel war hingegen Remis. 3-2.

 

Ob die Geschichte mit dem Bauernfang an Brett 8 gut ausgehen würde? Es ging. Alles richtig gemacht, Martin! Die Partie wäre weiter nicht der Rede Wert, denn Schwarz schob das ganze sehr locker nach Hause, aber kurz vor Schluss gab es dann doch noch mal was für die Taktikecke:

 

(Schwarz am Zug).

 

Wie wir sehen ist der weisse Angriff im Sande verlaufen, und hier hätte Martin mit dem schönen 23. … Se2 die Partie sofort beenden können, denn 24. Lxe2 scheitert an 24. … Dxc3 während 24. Txf3 an 24. … Sxc3 scheitert und Schwarz gewinnt die Dame mit Zinseszins zurück. Aber wie gesagt: es war hier auch schon egal. 4-2 etwas später.

 

Jetzt brauchten wir also noch nen Halben aus Zwei, wobei sowohl Peter als auch Robert wohl beide nen Tick schlechter standen. Den entscheidenden halben Zähler sicherte uns Robert, wobei uns Fortuna allerdings wirklich hold war:

(Weiss am Zug)

 

Robert hatte gerade eben seinen schwachen Läufer auf g4 gegen den dortigen Springer getauscht, und stand nun vor der Wahl, wie er den Bauern g3 decken sollte. Er tat dies mittels dem an sich natürlich aussehenden 44. Se2? (das passive 44. Kf2 rettet die Partie, auch wenn Schwarz sicherlich noch versuchen kann, den leichten Vorteil auszubauen), was dummerweise 44. … b5! zulässt, wonach der Damenflügel aufgeht und die weissen Bauern wie Früchte fallen sollten nach 45. Kf2 bc 46. bc La4 nebst Lb3. Glücklicherweise kam der Gegner nicht auf das letztgenannte Manöver sondern versuchte krampfhaft in ein Bauernendspiel abzuwickeln, was Robert gekonnt verhinderte. Das Remis war gesichert und wir hatten nach über vier Stunden Spielzeit den Kampf gewonnen. 4,5-2,5.

 

Nach kleinem Fehler ausgangs der Eröffnung geriet Peter in Nachteil von dem er sich die restlichen 70 Züge trotz einer wirklichen klasse Verteidigung nicht mehr erholen sollte. Der Gegner spulte Läuferpaar gegen Turm langsam aber sehr sicher runter inkl. Vermeidung eines Patttricks am Schluss. Endstand: 4,5 – 3,5.

Am kommenden Sonntag sehen wir uns hoffentlich alle zum wohl entscheidenden Aufstiegsduell gegen Frankfurt an der heimischen Riedstrasse, oder? Denkt mal an uns.